Bundeswehrtest 2000
Nicht teilgenommen haben wir an dem Bundeswehrtest des Bundesamtes für Wehrtechnik
und Beschaffung (BWB) Konrad-Adenauer-Ufer 2 - 6,
56068 Koblenz
Abt.
KG IV 3
Jürgen.Kronjäger
Tel
0261 400 6352
der im Oktober 2000 in zwei Teilen, in Koblenz auf dem Standortübungsplatz "Schmittenhöhe" und in Meppen auf der "WTD 91" stattfinden sollte. Die Erprobung sollte zur Beschaffung für die Bundeswehr von 6 Systemen zum Entminen von Einsatzflächen führen.Vorgeschlagen wird die Beschaffung von auf dem Markt verfügbaren, fertigentwickelten und erprobten handelsüblichen Geräten. Die Haushaltsmittel dafür standen im Jahre 2001 zur Verfügung.
Eingeladen wurden: KMMCS, MINEBREAKER 2000, RHINO, MINE-GUZZLER und 910 MCV
Die Pioniertruppe fordert für das Entminen von Einsatzflächen (z.B. Wasseraufbereitungsareal, Feldflugplatz, Feldlager) die Beschaffung eines Systems, das in der Lage ist, erkannte Minensperren oder Minenverdachtsflächen sicher und schnell zu räumen. Das System kann aus einem oder mehreren verschiedenen Geräten bestehen. Konkret werden für das System gefordert:
Dabei wollte die Bundeswehr im Zeitraum vom 01.10.2000 bis 31.10.2000 mit jeweils max. 10 Tagen an jedem Testort die Fähigkeiten alle Geräte gleichzeitig direkt nebeneinander erproben. Die zu räumende Fläche von jeweils 2 x ca. 150m x 10m Größe sollte in Koblenz als bindiger bewachsener Boden und in Meppen als rolliger bewachsener Boden sein.
Unsere Schreiben an Herrn Krohnjäger, der für die Testausschreibung zuständig war.
Kerngedanke: Wir schlagen die Verwendung des weltweit ersten und bislang einzigen realtätsgerechten, eigens für mechanische Räumsysteme entwickelten Minenräumtest für die Bundeswehrtest vor, den zudem die UNDP/ADP im Auftrag und auf Kosten des Auswärtigen Amtes entwickelt hatte.
Bundesamt
für Wehrtechnik
Pf.
7360
Masburg, den 2.1.2000 Ihr Schreiben vom 28.12.1999 / Minenräumgerätetest Sehr geehrter Herr Kronjäger, Zum Neuen Jahr meine guten Wünsche! Für Ihre Anfrage danke ich Ihnen. Sie verstehen, daß Ihr Name mich vorsichtig sein läßt. Ich möchte nicht Hase sein. Dennoch: Ich begrüße die Absicht der Bundeswehr, taugliche Minenräum-Geräte zu beschaffen. Das KMMCS ist seit 1992 fertig entwickelt und hat seitdem mehr Tests (incl. AT-Minen) erfolgreich absolviert als jedes andere System, und seine exzellente Wirtschaftlichkeit ist durch reale Einsätze auch unter schwierigsten Bedingungen wiederholt belegt. 1. In meinen Minenräum-Verträgen war eine Räumquote von 99,6% sog. VN-Standard als Abnahme-Kriterium gefordert. Da aber im realen Einsatz die Bezugsgröße 100 unbekannt ist, konnte die UN die Räumsicherheit nicht ermitteln und die Flächen nicht abnehmen. Ich gab dem Auswärtigem Amt die Anregung, ein entsprechendes Testverfahren zu entwickeln. So erarbeitete die UNDP/ADP 1995 im Auftrag und auf Kosten des Auswärtigen Amtes einen Test, bei dem die Berechnungsgrundlage (Anzahl der Minen) erstmalig bekannt war, als Standard-Test für alle auf dem internationalen Markt befindlichen Geräte für die Minenräumung getestet werden müssen, wenn sie als eigenständige Minenräum-Maschinen anerkannt werden wollen. Alle anderen Maschinen können nur als Vegetationsräum-Maschinen zur Unterstützung der Handentminung bezeichnet werden, denn die eigentliche Minenräumung erfolgt weiter per Hand. Das KMMCS war bisher das erste und einzige System, was diesen Test absolviert und mit hervorragendem Erfolg bestanden hat. Alle 264 fachgerecht verlegten scharfen Minen wurden vom KMMCS mechanisch zerstört. Es ist keine funktionsfähige Mine übrig geblieben. Damit ist das KMMCS bis heute das einzige System auf dem Markt, was in diesem Sinn als Minenräumsystem anerkannt ist. Es wurde inzwischen verbessert, so daß es auch Panzerminen sicher zerstört. Damit das Rad nicht neu erfunden werden muß, empfehlen wir diesen schon fertig ausgearbeiteten Test, allerdings mit dem Zusatz, daß 10% scharfe AT-Minen sein sollten. 2. Das KMMCS hat bei vom AA bezahlten „Probeeinsätzen“ in Mozambik innerhalb von 100 Arbeitstagen 1,5 Mio Quadratmeter minenfrei geräumt und dabei über 20.000 Minen mechanisch zerstört. Dabei hatten wir mehrere tausend AG-Minen. Das ist weit mehr als „probieren“. Es ist ein Fünftel der Jahresweltleistung aller Minenräumorganisationen zusammen. Aus Ihrem Schreiben gehen keine Einzelheiten über den geplanten Vergleichstest hervor. Bitte senden Sie mir Ihre Test-Anordnung sowie die Prüfkriterien und Bewertungsgrundlagen für Fundstücke. Erst dann kann ich die Kosten berechnen. Ich bin im Prinzip gern zu Einsätzen bereit, wenn die Qualifikation verschiedener Geräte unter gleichen Bedingungen festgestellt werden soll. Ich vermute, daß Sie sowohl meine Broschüre als auch die des Auswärtigen Amtes über mechanische Minenräum-Ausrüstung vorliegen haben und verweise des weiteren auf die Internet-Seite www.Krohn.de Ich bin gern bereit, mit meinen Erfahrungen zu Ihrem Projekt beizutragen. Mit freundlichen Grüßen Walter Krohn |
Antwort Nr 2. zum Test
Kerngedanke:
Bundesamt
für Wehrtechnik
Pf.
7360
Sehr geehrter Herr Kronjäger, Bei Ihrem Besuch am 19. Januar 1999 haben Sie meine Maschine im Waldeinsatz gesehen, und beim anschließenden Gespräch wurden die wesentlichen Punkte erörtert. Dabei haben Sie Stellung genommen zu meiner Anfrage vom 2.1.2000 und definiert, daß ein Räumfehler nur eine Mine mit intaktem Zündmechanismus ist. Damit ist das wichtigste Bewertungskriterium eines Tests eindeutig geklärt. In Ihrem letzten Schreiben baten Sie mich, noch einmal Punkt für Punkt auf Ihre Fragen aus dem Brief vom 28.12.99 zu antworten. ad 1: Wann stünde
ein Gerät für 3 Monate zur Verfügung ? ad 2: ad 3: ad 4: ad
5: ad
6: Die UNO hat 1996 im Auftrag und auf Kosten des Auswärtigen Amtes den ersten offiziellen Test für mechanische Minenräumsysteme entwickelt, damit die UNO eine Berechnungsgrundlage hat zur Ermittlung der prozentualen Räumsicherheit von verschiedenen mechanischen Minenräumsystemen. Dieser Test sollte als Standard-Test für alle künftigen mechanischen Minenräumsysteme gelten. Meine Maschinen haben am 5. und 6. Mai 1996 diesen Test absolviert und von 264 scharfen Minen verschiedener Bauart alle 264 Minen zerstört. Es gab keinen einzigen Räumfehler. D.h. mein System war damit als bisher erstes und einziges 100% erfolgreich. Für diese Testergebnisse entstehen Ihnen keine Kosten. Nun bietet sich endlich an, daß dieser Test, wie damals vorgesehen, auch mit allen anderen mechanischen Räumsystemen durchgeführt wird; deshalb freue ich mich, daß Sie vom Wehrbeschaffungsamt aus diese verdienstvolle Initiative ergreifen, an den UNO-Test anknüpfend nun alle mechanischen Räumsysteme gründlich zu testen, bevor sie den Namen "Minenräumgerät" verdienen. Die vom AA und vom BMVg empfohlene Weiterentwicklung meiner Maschinen zur Panzerminentauglichkeit wurde inzwischen realisiert. Die neuen Maschinen haben bewiesen, daß sie alle bekannten Panzerminen vor der Walze mechanisch zerstören und damit alle Voraussetzungen zum Räumen von gemischten Minenfeldern erfüllen. Es kann keine funktionsfähige Panzermine die Walze passieren. Mein KMMCS ist das einzige System der Welt, das u.a. den UNO-Test, einen Panzerminen-Test und einen Umweltverträglichkeitstest absolviert und bestanden hat. Es ist darüber hinaus das einzige System der Welt, das nachweislich eine Fläche von über 150 ha verschiedenster Böden und Vegetation von Urwald bis Savanne und Steinbrüche ohne einen einzigen Räumfehler absolviert hat und dabei über 20.000 Minen zerstört hat. Die Flächen sind seitdem bewirtschaftet, ohne daß es Unfälle oder Minenfunde gab. Das bedeutet: Bei Einhaltung der SOP/KMMCS bietet das KMMCS eine 100ige Räumsicherheit. Zu erwähnen bleibt, daß das KMMCS und die SOPs/KMMCS durch 4 Weltpatente geschützt sind. Ich freue mich auf Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen Walter Krohn |
In der Planung war zuerst die Verwendung von testweise verlegten, scharfen Minen, später wurde die Testbedingung auf die Räumung vorbereiteter, nichtscharfe Übungsminen (ATM und APM) reduziert.
Grund für unsere Nichtteilnahme
An diesem Test haben wir nicht teilgenommen, weil wir bereits 1995 mehr als 20.000 scharfe APM und AT-Minen aller Kaliber unter sämtlich denkbaren Bodenverhältnissen (Ackerboden, Flußufer, Steinbruch, stark bewachsener Boden, Urwald) auf über zu diesem Zeitpunkt 2.000.000m² bei bis zu +45 ºC ohne Räumfehler ausgelöst oder mechanisch zerstört haben. Die beim Bundeswehrtest 2000 vorgesehene Beprobung mit nicht scharfen Übungsminen liegt also weit unterhalb unseres durch die Praxis und die bereits vorliegenden Testungen belegten Leistungsniveaus. Zudem waren unsere Systeme zum Testzeitpunkt im Ausland, die Transportkosten für die Bundeswehrtestung in Deutschland wären nicht von der Bundeswehr übernommen worden. Das Ignorieren der Testergebnisse und der Ergebnisse bei den bisherigen, realen Räumungen des KMMCS machten bereits zu diesem Zeitpunkt sämtliche weiteren Test und Erprobungen auf niedrigerem Niveau überflüssig.
Die uns bekannten Bilder der Testergebnisse der Teilnehmersysteme bei der Zerstörung der nicht explosionsfähigen ATM Testminen lassen keine Rückschluß darauf zu, ob die Maschinen eine reale Sprengbelastung überlebt hätten. Die unkommentierte Bekanntgabe der erfolgreichen Teilnahme an dem Bundeswehrtest z. B. von Mine Guzzler im GICHD Mechanical Deminig Report S. 72 ist eine offensichtliche Irreführung über die Tauglichkeit der Systeme.
KMMCS - Maschinelle Minenräumung und Bodensanierung
Tobias Steidle
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